Wie argumentieren Rechtspopulisten?
Kurz vor der Bundestagswahl 2017 habe ich das Wahlprogramm der AfD auf ihre Argumentation hin untersucht. Hier ist die volle Analyse. Hier der Link zum Diskussionspapier. Und hier der Link zum Diskussionspapier in der KIT Bibliothek.
Kurzbeschreibung
Problemstellung: Mit großer Wahrscheinlichkeit wird die Alternative für Deutschland (AfD) am 24. September in den Bundestag einziehen. Jüngste Umfragen legen nahe, dass sie sogar drittstärkste Partei werden könnte. Warum findet die AfD so viele Unterstützerinnen und Unterstützer? Mit welchen Argumenten wirbt die AfD für ihren Einzug in den Bundestag? Das Wahlprogramm der AfD zeigt nicht nur, wofür die Partei steht, sondern auch welche Strategie sie bei der Bundestagswahl und darüber hinaus verfolgt. Aus diesem Grund habe ich es argumentationstheoretisch analysiert und die darin enthaltene Argumentation im Detail rekonstruiert.
Ergebnisse: Die wichtigsten Ergebnisse umfassen: Erstens, aus einer rein logischen Perspektive ist die Argumentation der AfD außergewöhnlich klar und stringent. Dies gelingt ihr deshalb, weil sie sich gezielt auf Annahmen stützt, die vereinfachend oder konstruiert sind. Zweitens, das zentrale Thema der „Flüchtlingskrise“ zieht sich beinahe durch die gesamte Argumentation. Es taucht in Argumenten über den Verlust der Leitkultur oder den Verfall der inneren Sicherheit genauso auf wie in Argumenten über die Folgen der Globalisierung oder den demographischen Wandel. Drittens, und dies ist das zentrale Ergebnis der Analyse, die AfD argumentiert nach dem folgenden Muster: Es gibt eine Bedrohung. Nur die AfD kann uns davor bewahren. Also muss die AfD an die Macht kommen. Dies nenne ich das „Kernargument des Populismus”.